Chiptuning: Das sollten Sie wissen!
Motortuning erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Viele Autoliebhaber basteln gerne selbst an ihrem Fahrzeug, um dessen Leistung zu erhöhen. Doch gibt es dabei rechtlich einiges zu beachten. Werden nämlich gewisse Vorgaben nicht eingehalten und das Fahrzeug trotzdem im Straßenverkehr bewegt, können Geldbußen drohen. Daher ist ein professionelles Autotuning in manchen Fällen die bessere Variante. Oftmals kann dabei neben einer verbesserten Motorleistung zusätzlich der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden, wodurch gleichzeitig Geld gespart wird.
Was ist Chiptuning?
Chiptuning meint ursprünglich das Austauschen des Steuer-Chips eines Fahrzeugs. Heutzutage wird mit diesem Begriff aber vielmehr die generelle Leistungssteigerung eines Autos zusammengefasst.
In der Regel findet keine bauliche Veränderung am Motor selbst statt, sondern die verbesserte Leistungsfähigkeit kommt durch eine Software-Optimierung der Motorelektronik zustande. Dabei wird eine effizientere Nutzung der thermischen und mechanischen Reserven angestrebt, wodurch anschließend sogar Benzin gespart werden kann.
Vorsicht vor zusätzlichem Verschleiß
In vielen Fällen kann das Chiptuning selbst durchgeführt werden. Sogenannte Tuningchips steigern die Pferdestärken um bis zu 30 Prozent, sodass bei einer gleichbleibenden Fahrweise der Kraftstoffverbrauch gesenkt und sogar das Drehmoment erhöht wird. Letzteres sorgt für eine verringerte mechanische Belastung des Motors und somit zu einer verlängerten Lebensdauer.
Es ist jedoch nicht immer sinnvoll, dieses Verfahren durchzuführen. Wenngleich es theoretisch möglich ist, die Leistung von Diesel- und Benzinmotoren zu erhöhen, kann dies unter bestimmten Bedingungen auch dazu führen, dass die Haltbarkeit sowie die Lebensdauer des Motors gesenkt werden.
Dies kann vor allem durch die Fahrweise des Halters beeinflusst werden. Fährt jemand in sportlichem Stil – volles Ausfahren der Gänge, spätes Hochschalten – kann der Schadstoffausstoß so stark erhöht werden, dass die Abgasuntersuchung womöglich als nicht bestanden gilt. Die genannten Vorteile entstehen lediglich bei einer schonenden Fahrweise. Wird die gewonnene Leistung dauerhaft ausgenutzt, können sich stattdessen viel größere Nachteile ergeben. Aufgrund dessen sollten Fahrzeughalter vor einem Chiptuning den eigenen Fahrstil reflektieren und abwägen, ob ein Tuning für sie geeignet ist.
Professionelle Beratung ist sinnvoll
Selbst wenn ein Chiptuning selbst vorgenommen werden kann, ist es ratsam, sich vorab darüber zu informieren, welche individuellen Veränderungen am Fahrzeug damit einhergehen und ob Vor- oder Nachteile überwiegen würden.
Des Weiteren gibt es einige Beschränkungen beim Tuning zu beachten, denn sobald Umbauten oder Veränderungen an den Voreinstellungen der installierten Programme vorgenommen werden, erlischt die Betriebserlaubnis und das Fahrzeug ist nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Werden die Modifikationen dagegen von Anfang an vom Profi durchgeführt, kann sichergestellt werden, dass es sich um ein TÜV-konformes Tuning handelt.
Sanktionen bei unerlaubtem Tuning
Alle Leistungssteigerungen eines Motors, die über fünf Prozent hinausgehen, müssen grundsätzlich abgenommen werden. Veränderungen mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Tuningchip oder illegaler Software sind nicht gestattet.
Nach einer erfolgreichen Abnahme erhält der Halter eine Prüfbescheinigung, welche der Zulassungsbehörde vorgezeigt werden muss, um sie in den Fahrzeugschein eintragen zu lassen. Ist das Auto auf deutschen Straßen ohne einen solchen Eintrag unterwegs, drohen Bußgelder ab 25 Euro. Ein Fahrzeug mit erloschener Betriebserlaubnis zu fahren zieht bereits ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro nach sich. Wurde durch eine unzulässige Veränderung die Umwelt beeinträchtigt oder die Verkehrssicherheit gefährdet, sind sogar 90 Euro fällig. Letzteres erhöht das Flensburg-Konto zudem um einen Punkt.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass bei unangemessenen Modifikationen auch der Versicherungsschutz und die Herstellergarantie von neuen Fahrzeugen entfallen können.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten beim Tuning können Sie unter www.bussgeldrechner.org/tuning/motortuning.html nachlesen.